Null Freizeit - Vier Jobs - Kein Geld. Tracy ist 22, blond, blauäugig und bei ihrem sonnigen Lächeln blitzt das Piercing zwischen den Vorderzähnen auf. Auf 400 Euro-Basis arbeitet sie als Sprechstundenhilfe in einer Tierarzt-Praxis. Anschließend arbeitet sie für einen Fastfood-Konzern und abends verkauft sie, wann immer es möglich ist, in der Waldbühne Erdbeerbowle. Sie arbeite sehr gern, versichert sie munter - und erzählt kurz darauf, dass sie seit längerem wegen einer stressbedingten Krankheit in Behandlung ist. Die oft auch von den Arbeitsagenturen vermittelten Minijobs im Groß- und Einzelhandel, in Gastronomie und Hotels, im Gesundheits- und Sozialwesen waren eigentlich nur als Nebenerwerb gedacht. Doch die Zahl derer, die zu den "working poor" gehören und mit mehreren dieser Jobs versuchen über die Runden zu kommen, wächst.