Er hätte Chefarzt werden können an einer großen Klinik in Sao Paulo -- wie sein Vater. Das große Geld verdienen. Eugenio Scannavino Neto wird Arzt, aber im Amazonas. Er pilgert mit seinem Arztkoffer von Dorf zu Dorf, manchmal eine Reise von zwei Tagen auf dem Fluss, so abgeschnitten sind die Gemeinden von der Außenwelt. Er behandelt immer wieder die selben Krankheiten. Durchfallepidemien, wegen des verschmutzten Wassers aus dem Fluss. Die Kinder, ohnehin unterernährt, überleben das oft nicht. Das ist über 15 Jahre her. Heute arbeitet Eugenio kaum noch als Arzt. Er treibt sein Projekt "Saude e Alegria" - "Gesundheit Und Freude" voran - rastlos. Damit hat er allein in der Region um Santarem am Fluss Tabajos das Leben von über 150 Gemeinden grundlegend verändert. Angefangen beim Zugang zu sauberem Wasser, über Bildungsprogramme bis hin zu Neuen Verdienstmöglichkeiten für die Bewohner. Geld auftreiben für die Projekte -- das ist heute Eugenios Hauptjob. Ständig unterwegs, viel im Ausland - Klinken putzen. Wir begleiten den 47-Jährigen in das Herzstück seiner Arbeit, wollen herausfinden, was ihn zu dieser Arbeit treibt. Am Fluss Tabajos wird in diesen Tagen das mobile Krankenhaus in Betrieb gehen. Dafür hat Eugenio fünf Jahre lang mit Geldgebern in Holland verhandelt. - Drei Tage lang sind wir mit dem Team von "Saude e Alegria" im Amazonas unterwegs.